Dr. phil. Sebastian Simmert
Dr. Sebastian Simmert
Kontakt
Dr. phil. Sebastian Simmert (freier wissenschaftlicher Mitarbeiter)
Universitätsplatz 6 (Franz-v.-Liszt-Haus)
Lehrstuhl für Strafrecht/ Rechtsphilosophie/ -theorie
06108 Halle (Saale)
Telefon: (0152) 28914618
sebastian.simmert@apuleius.de
Aktuelle Projekte
Im Abschluss
Buchprojekt: "Kritik der reinen Sprache" zusammen mit Dr. Jakob Meier
Dauerhaft
Ressortleitung in der Redaktion der Zeitschrift für Medizin-Ethik-Recht (ZfMER) für den Bereich „Ethik“.
meris e.V.: ZfMER - Zeitschrift für Medizin-Ethik-Recht (meris-mer.de)
Anfrage für Zeitschriftenbeiträge bitte an:
Veröffentlichungen
Selbstständige Schriften
Logik ür Juristen
法学における論理学の使用法
Einführung in die Logik und ihren Gebrauch. Ein kleines Kompendium (nicht nur) für Juristen- Jura kompakt – Studium und Referendariat
法律文化社: 2021
(ISBN 978-4-589-04183-8)
Wissenschaftliches Arbeiten im polizeiwissenschaftlichen Studium
UTB GmbH: 2022
(ISBN 978-3-8252-5843-6)
Theorie und Heuristik der individuellen Risikoanalyse
Theorie und Heuristik der individuellen Risikoanalyse
Tectum, 2020, (ISBN: 978-3-8288-4561-9)
(Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Bundeskriminalamt)
Probabilismus und Wahrheit
Eine historische und systematische Analyse zum Wahrscheinlichkeitsbegriff
Springer, Wiesbaden 2017 (ISBN: 978-3-658-17877-2 (Print) 978-3-658-17878-9 (Online))
Onlinefassung bei SpringerLink
Einführung in die Logik und ihren Gebrauch
-Ein kleines Kompendium (nicht nur) für Juristen-
Jura kompakt - Studium und Referendariat, C.H.Beck, München 2015 (ISBN 978-3-406-67684-0)
(gemeinsam mit P.D. Dr. Alexander Aichele, Dr. Jacob Meier und Prof. Dr. Joachim Renzikowski)
Beiträge in Sammelwerken
"Christian Wolffs Kosmologie", in: Theis, Robert, Aichele, Alexander (Hrsg.), Handbuch Christian Wolff, Springer, Wiesbaden 2018 (ISBN 978-3-658-14737-2)
"Causa efficiens" in: Bublitz, Jan Christoph; Bung, Jochen et. al. Recht - Philosophie - Literatur: Festschrift für Reinhard Merkel zum 70. Geburtstag - Berlin: Duncker & Humblot, 2020. Zusammen mit Joachim Renzikowski, S. 667-680.
"Causa efficiens" in: Bublitz, Jan Christoph; Bung, Jochen et. al. Recht - Philosophie - Literatur: Festschrift für Reinhard Merkel zum 70. Geburtstag - Berlin: Duncker & Humblot, 2022. 2., unveränderte Auflage. Zusammen mit Joachim Renzikowski, S. 667-680.
Zeitschriftenbeiträge
1. "Terrorismus im Zeichen falscher Tradition", in: Zeitschrift für Rechtsphilosophie (ZRph) 2013 (Heft 1), S. 3-17.
2. Rezension von Anne Peters "Jenseits der Menschenrechte. Die Rechtsstellung des Individuums im Völkerrecht" (2014), in: Zeitschrift für Rechtsphilosophie (RphZ) 2015 (Heft 4), S. 459-462.
3. "Nulla poena sine lege. Etiam sine lege poena est conscientia.", in: Zeitschrift für Rechtsphilosophie (RphZ) 2016 (Heft 3), S. 283-304.
4. "Gefahr im Strafrecht — Über die Zurechnung konkreter Gefahr und epistemologischen Ansprüche an den Tatrichter", in: Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft (ZStW) 128 (2017), S. 1141-1174.
(Zugang zum Volltext bei De Gruyter )
5. "Ist die Feststellung der Schuldfähigkeit durch psychiatrisch-psychologische Gutachten rechtfertigbar?", in: RECHTSTHEORIE 48 (2018) IV. (https://doi.org/10.3790/rth.48.4.493 )
6. Approaches and problems in risk assessment for the prevention of violent extremist offending – about a philosophical-hermeneutical approach of risk assessment in Germany. Revista Brasileira de Ciências Criminais. vol. 180. ano 29. (2021) p. 71-109.
7. Kommen künstlichen Intelligenzen subjektive Rechte zu? – Eine Untersuchung vor dem Hintergrund der Leibniz-Kanger-Anderson Reduktion. In: Rechtsphilosophie - Zeitschrift für Grundlagen des Rechts (RphZ) 2023 (Heft 4), S. 375-400. (https://doi.org/10.5771/2364-1355-2023-4-375 )
8. Balanceakt Sicherheit - Eine rechtsphilosophische Kritik der schützenden Funktion der Sicherheitsbehörden. In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 110 (2):293-334 (2024). Zusammen mit Ingmar Miethke. (https://doi.org/10.25162/arsp-2024-0016 )
Lehrveranstaltungen
Sommersemester 2016
Einführung in die Logik für Juristen
Normalität, Strafbarkeit und Schuldunfähigkeit:
- Von Johann Christian Reil bis Michel Foucault -
Wintersemester 2015/2016
Kolloquium in Rechtsphilosophie - von Aristoteles bis Kant
Sommersemester 2016
Einführung in die Logik für Juristen - Aristoteles bis Tarski
Allgemeine Theorie der Normen (Forschungsseminar)
Sommersemester 2018
Wissenschaftliches Propädeutikum für Polizisten an der FH Polizei Sachsen-Anhalt (gemeinsam mit RR'in Dr. Daniela Trunk)
Wintersemester 2018/2019
Vertretung für Prof. Dr. Renzikowski: Vorlesung: Rechtsphilosophie
Was sind und gibt es Tierrechte?
(gemeinsam mit Antje Schulz)
Wissenschaftliches Propädeutikum für Polizisten an der FH Polizei Sachsen-Anhalt (gemeinsam mit RR'in Dr. Daniela Trunk)
Sommersemester 2019
Vorlesung: Einführung in die Logik für Juristen - Aussagenlogik, Prädikatenlogik und der juristische Syllogismus
Semestervertretung für Prof. Dr. Renzikowski: Vorlesung: Rechtstheorie - Rechtspositivismus, Naturrecht und nationalsozialistische sowie marxistisch-leninistische Rechtslehren
Wissenschaftliches Propädeutikum für Polizisten an der FH Polizei Sachsen-Anhalt (gemeinsam mit RR'in Dr. Daniela Trunk)
Sommersemester 2020
digitale Vorlesung: Einführung in die Logik für Juristen - Aussagenlogik, Prädikatenlogik und Resolutionskalkül und Kalkül des natürlichen Schließens
Wissenschaftliches Propädeutikum für Polizisten an der FH Polizei Sachsen-Anhalt (gemeinsam mit RR'in Dr. Daniela Trunk)
Sommersemester 2022
Einführung in die Logik für Jurist:Innen – Prädikatenlogik, natürliches Schließen und Wissenschaftstheorie
Sommersemester 2023
Einführung in die Logik für Jurist:innen - Aussagen- bis Modallogik, Wissenschafts- und Wahrheitstheorie(n)
Wintersemester 2023/2024
Seminar: Die Prinzipienethik von Beauchamp und Childress
Seminar: Ethische Fragen zu Themen der Medizinethik – Eine Fishbowl
Sommersemester 2024
Einführung in die Logik für Jurist:innen - Aussagen- und Prädikatenkalküle
Seminar: Philosophisch-ethische Betrachtungen über den Krankheitsbegriff
Wintersemester 2024/2025
Seminar: Wissenschaftliches Arbeiten (an der Hochschule Merseburg für die Studiengänge Soziale Arbeit und Kultur- und Medienpädagogik)
Seminar: Die Methode des Wide Reflective Equilibrium zur ethischen Fallbearbeitung
Bildungsweg
Wintersemester 2008/2009 - Sommersemester 2011
- Bachelor of Arts in Philosophie und Politikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Titel der Abschlussarbeit: „Ist der Satz vom Widerspruch bei Gottfried Wilhelm Leibniz ein metaphysischer oder logischer Grundsatz?“ (Note: 1,0)
Wintersemester 2011/2012 - Wintersemester 2013/2014
- Master of Arts in Philosophie und Komparatistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Titel der Abschlussarbeit: Warum ist die Wahrscheinlichkeitsrechnung nach Pierre-Simon Laplace auf die Himmelsmechanik anwendbar? — Über den Zusammenhang zwischen einer durch Naturgesetze determinierten Welt, der Welt voller Alternativen in ihr und dem Glücksspiel. (Note: 1,0)
Wintersemester 2015/2016
- Abgabe des Promotionsmanuskriptes
- Titel der Arbeit: Probabilismus und Wahrheit - Historisch-systematische Analyse von Wahrscheinlichkeitstheorien in Bezug zu Wahrheitsbedingungen von der Moraltheologie der spanischen Spätscholastik bis zur naturwissenschaftlich-mathematischen Konzeption der heutigen Zeit
- Finanzierung: Hartz IV
Wintersemester 2016/2017
- Erfolgreiche Verteidigung der Dissertation
Berufliche Laufbahn
Oktober 2010-Juni 2011
Organisator und Veranstalter - [soundcheck philosophie] #1
Februar 2011
Praktikant in der Abteilung „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ bei der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften unter Aufsicht von Manuela Bank-Zillmann
Januar 2011-Dezember 2013
Studentische Hilfskraft - Lehrstuhl für Ethik (Prof. Dr. Matthias Kaufmann)
Januar 2012-November 2013
Lektor und Editor - Buchprojekt: „A Companion To Luis de Molina“ bei „Brill Academic Pub“
Oktober 2012-Oktober 2015
Studentische Hilfskraft - Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie/Rechtstheorie (Prof. Dr. Joachim Renzikowski)
Juni 2014
Organisator - Tagung: Freiheit als Rechtsbegriff
2015-2016
Wissenschaftliche Hilfskraft - Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie/Rechtstheorie (Prof. Dr. Joachim Renzikowski)
2017-2019
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im BMBF geförderten Drittmittelprojekt "RISKANT" an der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt (https://www.sifo.de/sifo/shareddocs/Downloads/files/projektumriss_riskant.pdf?__blob=publicationFile&v=2 )
2018
Berater des Bundeskriminalamts Referat OE45 (Operative Fallanalyse (OFA) und Risikobewertung) in Fragen der Hermeneutik (objektive Hermeneutik, Grounded Theory sowie philosophische Aspekte der Hermeneutik) zur Weiterentwicklung bzw. Anpassung der OFA-Methode
Seit 2018: Freier Mitarbeiter für den Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie/Rechtstheorie (Prof. Dr. Joachim Renzikowski)
2019
Berater des Bundeskriminalamts Referat OE45 (Operative Fallanalyse (OFA) und Risikobewertung) für die individuelle Bedrohungsbeurteilung bzw. Risikoanalyse
2020-2022
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im BMI geförderten Projekt "Radar-rechts" an der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt [2020-2021] später Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg [2021-2022] (Projektleitung BKA https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Deliktsbereiche/PMK/PMKrechts/RADAR/radar_node.html )
2021-2022
Europol: European Clearing Board for Innovation
Strategic Group On Ethics
(Innovation lab | Europol (europa.eu) )
2023
Demokratie leben!
"Aktuelle Herausforderungen für die Arbeit im Strafvollzug: die Situation junger Frauen, der Umgang mit ideologisierten „Kadern“ und das Übergangsmanagement" an der Hochschule Merseburg
Verantwortlich für das Themengebiet: "ideologisierte Kader"
Lehrerfahrungen am Seminar für Philosophie der MLU
Sommersemester 2011
Workshop-Veranstalter – „Philosophischer Salon als Sokratisches Gespräch“
Sommersemester 2012
Lehrbeauftragter - "Gott" - Anselm von Canterbury
Wintersemester 2012/2013
Lehrbeauftragter – Leibniz: Meditationes de cognitione, veritate et ideis.
Lehrbeauftragter – Aristotles: III. Buch der Nikomachischen Ethik
Tutor – Vorlesung: „Handlung“
Sommersemester 2013
Tutor – Einführung in die Logik
Besondere Ehrung
2014
Zusprechung des Wohlgefallens meines Dissertationsthemas und meiner Bemühungen von Papst Franziskus und dem Secretaria Status am 24.02.2014. Postalisch übermittelt durch Assessor Peter Brian Wells.
Benennung als Doctor egregius durch Papst Franziskus aufgrund der Dissertationsarbeit; postalisch vermittelt durch das Secretaria Status am 31.07.2017
Wissenschaftliche Vorträge und Veranstaltungen
"Fehler und Herausforderungen im Umgang mit Statistiken - Ein wissenschaftstheoretischer Workshop dazu, was uns Statistiken sagen können und was wir bei ihrer Interpretation besser sein lassen sollten" (27.04.2024 für das Doktorandenseminar: Medizin, Ethik und Recht im Fokus- Symposium des meris e.V. vom 26. April bis 27. April in Halle (Saale))
"Verfügt KI über subjektive Rechte?"
(21.10.2023 bei der Herbsttagung " Künstliche Intelligenz im Spektrum Medizin, Ethik, Recht" des meris e.V. // Verein zur Förderung des interdisziplinären Diskurses Medizin-Ethik-Recht, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
eMERgency in cinema
Thema: "Künstliche Intelligenz. Einsatz von Pflegerobotern aus rechtlich - philosophischer Sicht." Film: Robot und Frank.
(12.07.2023, geladen als Experte zusammen mit PD Dr. Michael Denga, Halle/Saale, Luchs Kino am Zoo)
"Die theoretische Fundierung von Einzelfallbetrachtungen"
(20.11.2019 auf Anfrage des Bundeskriminalamt an der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt, Aschersleben)
"Risiko- und Schutzfaktoren der Phänomenbereiche Rechts- und Linksextremismus sowie Islamismus"
(19.11.2019 an der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt, Aschersleben)
"Von Sicherheitsbehörden angewandte Risikoanalyse- und bewertungsverfahren zur Extremismusprävention und Terrorismusbekämpfung im Vergleich" (12.06.2019 Berlin)
„Aktueller Stand der Radikalsierungsforschung im Kontext des standardisierten polizeilichen Risk-Assessments“
(15.11.2018 an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik)
"Allgemeine wissenschaftliche Anforderungen an Risk-Assessments in juristischer Hinsicht“
(06.04.2018 an der Universität Konstanz)
Weitere Qualifikationen
Kaufmännische/betriebswirtschaftliche Qualifikationen (2017)
An der TÜV Rheinland Akademie in Berlin:
TÜV Rheinland zertifizierter Qualitätsbeauftragter
Am COMCAVE.COLLEGE Dortmund:
Agiles Projektmanagement mit MS Project und SCRUM
Sozialwissenschaftliche Qualifikation (2017)
Am radius Institut für Kommunikation und Konfliktmanagament in Lübeck:
Zertifizierter Mediator
Systemischer Coach
Informationstechnische Qualifikation (2024)
https://verify.openedg.org/?id=pjdT.Vx0j.jkLW
Arbeitsschwerpunkte
Forschungsschwerpunkte:
Philosophie:
Wahrscheinlichkeitstheorien, Wahrheitstheorien, Logik, Metaphysik, Moralphilosophie, Rechtsphilosophie, Wissenschaftstheorie, Hermeneutik, Künstliche Intelligenz
Rechtswissenschaftlich:
Risk Assessment, Radikalisierung und Extremismus, Gewaltverhalten und abweichendes Verhalten, Rechtstheorie
Sonstige Interessen:
Entomologie, Geschichte der Medizin, alte Sprachen, Sprachphilosophie, Handlungstheorien
Erläuterung "freier" wissenschaftlicher Mitarbeiter
Aufgrund dessen, dass ich von Studierenden sowie Wissenschaftstreibenden immer wieder danach gefragt werde, was das "frei" vor "wissenschaftlicher Mitarbeiter" bedeutet, sei das an dieser Stelle erläutert. Damit soll zugleich auch ein Einblick in den Wissenschaftsbetrieb gegeben werden, da neben mir sicherlich noch andere so "frei" sind, wie ich es bin.
Zunächst bedeutet das "frei" nur, dass ich in keinem Dienstverhältnis zur Universität stehe. D.h., wenn ich Lehrveranstaltungen gebe oder sonstige Arbeiten für Personen an der Universität verrichte, dann mache ich das entweder auf Werkvertragsbasis oder unentgeltlich. Dass ich diesen Tätigkeiten nachgehe, liegt daran, dass ich mir Wissenschaft zum Beruf gemacht habe.
Hieraus erwächst dann zugleich die erweiterte Bedeutung des "frei". Mit dem WissZeitVG wurde die Anzahl an Jahren, die Wissenschaftstreibende befristet angestellt sein dürfen, begrenzt. Wer dann weiterhin in der Wissenschaft tätig sein will, muss dann selbst zusehen, wie er oder sie klar kommt oder eine der eigentlich nicht vorhandenen unbefristeten Stellen ergattern. D.h., man darf letztlich von seiner Freiheit Gebrauch machen, jeden Strohhalm zu ergreifen, der sich einem bietet, um wissenschaftlich aktiv zu sein. Während man sich darum bemüht, hat man die Freiheiten, sich mit der Agentur für Arbeit auseinanderzusetzen oder in einem anderen Feld in der freien Wirtschaft zu arbeiten. Wer allerdings, so wie ich, das Glück hatte, in Projekten zu arbeiten, die sehr polizeinah waren und kein Jurist ist, ist in der freien Wirtschaft nicht unbedingt gern als Arbeitskraft gesehen. Insofern bedeutet in meinem Fall das "frei", erwerbslos bzw. an Weiterbildungen teilnehmen zu dürfen.
Woraus letztlich eine dritte Ebene der Bedeutung von "frei" hervorgeht, die man als soziale Ebene verstehen kann und Wissenschaft als soziale Veranstaltung betrifft. Dass ich Lehren und wissenschaftliche Arbeiten darf und auch kann, wird dadurch ermöglicht, dass andere Menschen innerhalb des wissenschaftlichen Betriebs von ihrer Freiheit Gebrauch machen und mich im Rahmen des ihnen Möglichen unterstützen. Dazu zählt nicht nur, gemeinsam an Projekten zu arbeiten, um (vielleicht) bessere Chancen auf unbefristete Stellen zu bekommen oder Lehraufträge zu vergeben. Teilweise zählt darunter auch ihre Freiheit, mich zu einem Mittagessen einzuladen oder bei Tagungen Kosten für mich zu übernehmen, die unvorhergesehen entstanden sind. In diesem Sinne besteht meine Freiheit also darin, auf das Wohlwollen anderer angewiesen sein zu dürfen.