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PD Dr. Anja Schmidt

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PD Dr. Anja Schmidt hat für ihre Habilitationsschrift "Pornographie und sexuelle Selbstbestimmung" am 28. April 2023 den Christian-Wolff-Preis für eine herausragende Habilitation der Martin-Luther-Universität verliehen bekommen. Zudem ist sie mit dieser Schrift mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Wissenschaftspreis 2023    ausgezeichnet worden.

Im Sommersemester 2024 hat sie die Entlastungsprofessur für Strafrecht an der Goethe-Universität Frankfurt am Main inne.

Sie können Frau PD Dr. Schmidt weiterhin unter der unten angegebenen E-Mail-Adresse erreichen.


Kontakt

PD Dr. Anja Schmidt

Universitätsplatz 6
06108 Halle (Saale)

"Missbrauchsdarstellungen" statt "Kinderpornographie"? Rechtliche Expertise zur Ersetzung der Begriffe der Kinder- und Jugendpornographie in den §§ 184b, 184c


Dr. Anja Schmidt hat für die Landtagsfraktion der FDP in Nordrhein-Westfalen eine rechtliche Expertise zu der Frage erstellt, ob der Begriff der "Kinderpornographie" durch den Begriff der "Missbrauchsdarstellungen" ersetzt werden sollte. Sie empfiehlt, Straftatbestände in Bezug auf das Herstellen und Nutzen von Inhalten, die ein (existierendes) Kind oder eine andere jugendliche Person sexualbezogen wiedergeben, aus dem Pornographiestrafrecht herauszulösen und eigenständig im Sexualstrafrecht zu regeln. Inhalte, die einen sexuellen Missbrauch (Missbrauchsinhalte) oder sexuellen Übergriff an einer minderjährigen Person als tatsächliches Geschehen wiedergeben, sollten dabei unter eine qualifizierte Strafdrohung gestellt werden. Strafgrund ist die Verletzung des Persönlichkeitsrechts der wiedergegebenen Person in seiner Ausprägung als Verfügungsbefugnis einer Person über Inhalte, die sie sexualbezogen wiedergeben. Sie resultiert aus dem Recht auf (Wachsen in die) sexuelle Selbstbestimmung in Verbindung mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung, gegebenenfalls konkretisiert zum Recht am eigenen Bild. Sexualbezogene Inhalte, die unter Verletzung des Persönlichkeitsrechts der wiedergegebenen Person hergestellt oder genutzt werden, sollten nicht als pornographisch bezeichnet werden. Denn der Begriff der Pornographie bezieht sich in seinen Merkmalen nicht auf eine Persönlichkeitsrechtsverletzung wiedergegebener Personen.

Die Expertise ist hier abrufbar:
Schmidt_Begriff Kinder- und Jugendpornographie.pdf (676,3 KB)  vom 02.03.2022

Leiterin des DFG-Forschungsprojekts
„Pornographie und sexuelle Selbstbestimmung“

Projektbeschreibung


Das Forschungsprojekt zielt auf eine grundlegende Kritik des Pornographiestrafrechts. Im Zentrum der Argumentation steht die konsequente Gewährleistung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts gem. Art. 2 I, 1 I GG als Recht auf sexuelle Selbstbestimmung Erwachsener und Minderjähriger (in Bezug auf deren Heranwachsen). Zum einen wird der rechtliche Begriff der Pornographie hinsichtlich seiner Bestimmtheit und moralisierender Gehalte problematisiert, um die rechtlichen Regulierungen sexuell expliziter Darstellungen strikt auf den Schutz des Rechtsguts der sexuellen Selbstbestimmung zurückzuführen. Zum anderen werden die den einschlägigen Normen zugrunde liegenden Gefährdungsprognosen anhand der jüngeren empirischen Wirkungs- und Nutzungsforschung und Erkenntnissen der Medien- und Sexualpädagogik für verschiedene Formen der Pornographie daraufhin untersucht, inwieweit das Rechtsgut der sexuellen Selbstbestimmung tatsächlich gefährdet ist. Auf der Basis der so gewonnenen Erkenntnisse wird ein rechtliches Regulierungskonzept für sexuell explizite Darstellungen vorgeschlagen, das konsistent das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung gewährleistet.

Project Description


The research project aims at a basic critique of the criminal law regulating pornography. The core of the argumentation is based on the consequent guarantee of the right to sexual self-determination of adults and minors. On the one hand, the terminology of pornography will be subject to critical analysis in regard to its criteria and moralising substance, in order to relate the legal regulation of explicit sexual representations strictly to the protection of sexual self-determination. On the other hand, the legal risk assessments of the different kinds of pornography will be examined to evaluate how far the right to self-determination is indeed endangered by the different kind of pornographic acts. The analysis of the legal risk assessments of pornography is based on the research on the effects and the use of pornography in the last 10 years and on the results and insights of sexual and media education. Based on the results of this analysis, and the critique of the legal concept of pornography, a draft of legal regulation of sexually explicit representations that consequently guarantees the right of sexual self-determination, will be offered.

Lebenslauf PD Dr. Anja Schmidt


1 Lebenslauf_Schmidt_20240313.pdf (87,6 KB)  vom 15.03.2024

Forschungsschwerpunkte

Strafrecht, insb. Hasskriminalität als diskriminierende Kriminalität, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Menschenhandel, Stellung des Opfers im Strafrecht, Strafe und Täter-Opfer-Ausgleich

Grundlagen des Rechts, insb. Rechtsphilosophie und -theorie, Rechtspolitik und Rechtssoziologie

Legal Gender Studies, insbesondere geschlechterkritische Rechtsphilosophie und -theorie; Pornographiestrafrecht, Recht gegen sexualisierte Gewalt, Recht der Trans- und Intergeschlechtlichkeit, Reform des Rechts der freiwilligen Prostitution, Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen


Publikationsverzeichnis als PDF-Datei herunterladen
2 Veröffentlichungen_20240311.pdf (138,4 KB)  vom 15.03.2024

Vortragsverzeichnis als PDF-Datei herunterladen
4 Vorträge_Schmidt_20240311.pdf (136,1 KB)  vom 15.03.2024

Schwerpunkte in der Lehre

Strafrecht, Strafprozessrecht, Sexualstrafrecht, Pornographiestrafrecht, Legal Gender Studies, Rechtspolitik, Examensvorbereitung


Übersicht über die Lehrtätigkeit als PDF-Datei herunterladen
3 Lehrtätigkeit_Schmidt_20240311.pdf (108,2 KB)  vom 15.03.2024

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